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Abschlussübung in Weitefeld

Artikel aus der Rhein-Zeitung vom 25.09.2004

Eine Herausforderung für Feuerwehren

Brand in Einkaufsmarkt und dazu noch ein schwerer Unfall Übung in Weitefeld gemeistert

WEITEFELD/FRIEDEWALD. Eine komplexe Situation fanden die Aktiven bei einer Feuerwehr-Schauübung am Samstag in Weitefeld vor. Rauch aus einem Einkaufsmarkt und zeitgleich ein schwerer Unfall - eine echte Herausforderung für die Wehren.

Als der Marktleiter die starke Rauchentwicklung im Lager bemerkt, breiten sich die dichten Schwaden rasch im Markt selber aus. Viele Kunden verlassen das Gebäude fluchtartig, einige werden bewusstlos. Parallel dazu kracht auf dem Parkplatz in all der Panik ein Pkw unter einen dort abgestellten Lkw-Anhänger. Der Wagen sitzt fest, der Fahrer ist eingeklemmt. Ausgelöst durch den Marktleiter setzt sich die Alarmierungskette in Gang. "112" landet bei der Polizei in Betzdorf, diese alarmiert den Löschzug II (Weitefeld, Wehrführer Heiko Weyand). Der dortige Zugführer alarmiert wegen der unübersichtlichen Lage sofort Löschzug IV (Friedewald, Wehrführer Uwe Mielsch).

Rasch treffen die ersten Fahrzeuge ein und es setzt ein, was auch im Ernstfall möglichst wie am Schnürchen laufen soll: Löschzug II erkundet die Lage, übernimmt die Betreuung des Pkw-Fahrers und schickt einen ersten Erkundungstrupp unter Atemschutz in den Markt. Gleichzeitig wird der Löschangriff aufgebaut, zunächst aus dem TLF 16, dann rasch aus zwei Hydranten.

Inzwischen sind weitere Trupps ausgerüstet, das TLF wird wegen seiner Ausrüstung zur technischen Unfallhilfe eingesetzt. Am Unfallauto muss der Lkw zunächst mit Hebekissen angehoben werden, damit der Pkw herausgezogen werden kann. Als erstes muss das Dach mit der Rettungsschere geöffnet bzw. entfernt werden - schließlich muss der Notarzt so schnell wie möglich Zugang zum Verletzten haben. Mit dem Spreizer wird die Tür geöffnet, damit der Fahrer gerettet werden kann.

Während sich die technische Hilfe abspielt, ist der Löschangriff durch die Besatzung des LF 8 weiter ausgebaut worden, zusätzliche Truppen helfen unter Atemschutz, die Personen aus dem Markt zu retten. Löschzug IV baut schließlich eine zusätzliche Wasserversorgung von einem anderen Hydranten auf. Diese muss auch die K 112 überqueren. Weiter unterstützt er die Bergung der Verletzten unter Atemschutz und baut eine Wasserwand auf, die die angrenzenden Gebäude schützen soll.

Einsatzfälle wie diese, erklärte Verbandsgemeinde- Wehrleiter Peter Bauschert, müssen durchaus zweigleisig gefahren werden. Wenn an zwei Stellen gleichzeitig eingegriffen werden muss, ist besonders umsichtiges Handeln gefragt. Im Ernstfall wird allerdings immer zuerst das DRK gerufen. Bauschert lobte den gelungenen Einsatz. Was eventuell langsam gewirkt haben könne, sei wichtig in Übungen. Im Ernstfall herrsche schnell mehr Hektik. Für die 45 Feuerwehrleute hatte Bauschert ein großes Lob: "Es war schnell genug, alles war in Ordnung!"

Nach der Übung ging es zu Manöverkritik und geselligem Ausklang ins Feuerwehrhaus Weitefeld. An der Übung, die viele Zuschauer verfolgten, waren insgesamt vier Fahrzeuge beteiligt: ein TLF, LF 8, ein TSF und ein TSFW. Sieben C-Rohre kamen zum Einsatz, dazu rund 350 Meter B- Schlauch. Zehn Atemschutzträger nahmen teil.

Die Statisten mimten Freiwillige der Jugendwehr.

 

Bei einer Schauübung zeigten Feuerwehrleute aus Weitefeld und Friedewald ihr Können. Aus einem eingeklemmten Wagen musste ein Verletzter geborgen werden.