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Garagen für die Feuerwehr

Förderverein übergibt neue Jacken an Weitefelder Rettungskräfte

Weitefeld. Zwei Garagen und sechs Funktionsjacken für Atemschutzgeräteträger im Gesamtwert von 17 000 Euro hat die Freiwillige Feuerwehr Weitefeld entgegengenommen. Der Förderverein hatte für die Garagen (Baujahr 1977) und die Einrichtung eines Grillplatzes somit für Hilfe im Wert von 14 000 Euro gesorgt. Eine der Garagen kam von einem Privatmann aus Daaden, eine wurde gekauft.

Erd- und Pflasterarbeiten haben Helfer in insgesamt 400 Arbeitsstunden geleistet, sodass der Förderverein „nur“ noch 5000 Euro stemmen musste. „Unser Dank gilt allen Spendern, Firmen und Helfern“, sagte Fördervereinsvorsitzender Paul-Gerhard Tielmann. Die Garagen werden zum Verstauen von Ausrüstung genutzt.

Vom ortsansässigen Unternehmen Muhr und Bender bekam der Löschzug sechs Spezialjacken im Wert von 3000 Euro – gewissermaßen als Wiedergutmachung für die häufige Fehlalarmierung durch die firmeneigene Brandmeldeanlage, sagte Betriebsleiter Jürgen Schneider. Wehrführer Jörg Hölzemann sprach angesichts solcher Geschenke von „Weihnachten im Oktober“. Die neuen Jacken seien lebenswichtig für die 19 Atemschutzgeräteträger des Löschzugs. Die alten Modelle sind 14 Jahre alt und einige davon nicht mehr in Ordnung. „Wir als Feuerwehrleute wollen helfen und wir freuen uns, wenn uns geholfen wird“, sagte Hölzemann und bedankte sich ebenfalls beim Förderverein für die bisher geleistete Arbeit.

 

Rainer Gerhardus, Beigeordneter der Verbandsgemeinde, sagte: „Wir haben relativ wenig dazu beigetragen – das ist nicht selbstverständlich.“ Keinen Cent kostete die Maßnahme die VG-Kasse. „Wir sind stolz auf die Feuerwehr in der Verbandsgemeinde“, fügte er an.

 

Neue Garagen und neue Jacken für die Feuerwehr Weitefeld. Bei der Übergabe waren alle Beteiligten bester Laune (von links): Jürgen Schneider, Paul-Gerhard Tielmann, Rainer Gerhardus und Jörg Hölzemann.

 

Locker die Leistungsspange geholt

Zum Team der Weitefelder Feuerwehrmänner gehören Großvater und Enkel

Weitefeld. Die rheinland-pfälzische Leistungsspange und das Feuerwehrabzeichen des Fédération Nationale des Corps de Sapeurs-Pompiers du Grand-Duché de Luxembourg erkämpften Feuerwehrmänner aus Weitefeld.

In Bitburg starteten zwei Weitefelder Mannschaften mit je zehn Mann, einer von ihnen war jeweils Ersatz. Dabei wieder die ältesten Kameraden des 32 Mann starken Löschzuges: der 62-jährige Detlef Flug und der 55-jährige Klaus Kirchhöfer. Philipp Oel war mit 19 Jahren der jüngste im Team. Die „Alten“ starteten in der B-Gruppe. Mit ihrer schnellen und fehlerfreien Übung und einer guten Laufzeit lagen sie in der Abschlusswertung vor den Jungen. Der Wettbewerb machten allen viel Freude, insbesondere Detlev Flug und seinem Enkel Dennis. In Passau hätte Flug 2011 die letzte Möglichkeit, vor seinem 63. Geburtstag mit einem Wettkampf seine aktive Feuerwehrlaufbahn zu beenden.

Die ältesten aktiven Feuerwehrkameraden unterstützten ihre Mannschaft auch beim Landes-Feuerwehrleistungswettbewerb in Lana/Südtirol. Zwei Teams mit jeweils neun Mann gingen an den Start. Anfeuernde Unterstützung kam von den mitgereisten Frauen und weiteren Alterskameraden. Für die meisten war die Veranstaltung die erste dieser Art und natürlich mit rund 400 teilnehmenden Gruppen ein unglaubliches Erlebnis. Mehr als dreitausend Feuerwehrkameraden aus verschiedenen Ländern zeigten ihre Leistungen.

Routiniert zeigte sich auch die junge A-Gruppe. Die meisten von ihnen hatten zwischen drei und fünf Wettbewerbe mitgemacht. In der B-Gruppe, Mindestalter 30 Jahre, zeigte der 62-jährige Detlev Flug den ersten Bewerb seines Lebens. Die Stimmung begeistert ihn so, dass er gleich den nächsten Wettkampf zusagte. Die Übungs- und Laufzeiten der Weitefelder Teams waren schnell genug und sie schafften das Südtiroler Leistungsabzeichen.

 

Löschzüge zeigen Einsatzbereitschaft

Weitefeld. Zwei Personen sind nach einem Unfall in einem Pkw eingeklemmt, ein nahe liegendes Bürogebäude hat Feuer gefangen und ein Gastank ist vom Feuer bedroht – diese Herausforderungen musste die freiwillige Feuerwehr Weitefeld bei einer Schauübung bei den Mineralmahlwerken Horn & Co. bewältigen.

Die Löschzüge aus Weitefeld, Derschen/Emmerzhausen/Mauden, Freidewald/Nisterberg und das DRK Daaden waren vor Ort. „Insgesamt sind wir heute mit rund 75 Leuten im Einsatz“, sagte Peter Pauschert, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Daaden. „Aus Weitefeld sind es drei Fahrzeuge, aus Derschen und Freidewald jeweils zwei und vom DRK auch drei.“

Einmal im Jahr findet eine solche Schauübung statt. Auch diesmal fanden sich wieder zahlreiche Zuschauer ein, die beobachteten, wie die Feuerwehrleute ihre Arbeit verrichteten. Sie retteten die eingeklemmten Personen aus dem Auto, und mit Atemschutzgeräten konnten auch die Angestellten aus der Lagerhalle geborgen werden. Außerdem wurde der Bereich rund um den Gastank gesichert, die gefährliche Flüssigkeit wurde aufgefangen und der Tank abgedichtet. Das Zusammenspiel zwischen den Löschzügen funktionierte reibungslos. Dass die Übungen der Feuerwehr wichtig sind, wurde auch vor zwei Wochen bei einem Brand in Steinebach deutlich. Dort waren vier Kinder gerettet worden.

 

Der traurigste Tag im „Paradies“

Vor 30 Jahren kam es in Niederdreisbach zum wohl schwersten Verkehrsunfall im Kreis – 14 Tote bei Busunglück

Es war ein schöner Tagesausflug. Im Niederdreisbacher Hof tranken die Senioren Kaffee und spielten Karten. Doch die Heimreise mit dem Bus endete in einer Katastrophe. Vor 30 Jahren kam es zum wohl schwersten Verkehrsunfall im Kreis. Ein Feuerwehrmann, ein Ex-Polizist und ein ehemaliger Soldat über den traurigsten Tag im „Paradies“.

Niederdreisbach. Er ist einer der Letzen, der den fahrenden Bus noch sieht. Polizist Hans-Dieter Meyer ist auf dem Heimweg nach Niederdreisbach, es ist Dienstag, 22. Januar 1980. Den ganzen Tag über war es ungewöhnlich mild, aber jetzt am Abend ist es wieder bitter kalt geworden, auf den Asphalt der Straßen hat sich eine dünne Eisschicht gelegt. 

 

Meyer ist 39 Jahre alt und seit 16 Jahren Polizeibeamter. Er war mit seinem Drogenhund im Einsatz, keine große Sache, es ging um Rauschgift, jetzt will er zu seiner Frau nach Hause in die Straße „Am Koppelberg“. Meyer merkt, wie glatt die Straße ist, und beschließt, in Niederdreisbach ausnahmsweise die Brunnenstraße zu nehmen. Er weiß, diese leichte Steigung kommt er bei jedem Wetter hoch.

 

Bus überschlägt sich

Auf der Höhe des Niederdreisbacher Hofes stößt er auf einen Reisebus mit Kölner Kennzeichen. Es sind etwa 50 Senioren eines Kölner AWO-Ortsvereins. Sie sind auf einer ihrer monatlichen Ausflugsfahrten, gute vier Stunden haben sie sich in dem Gasthof des „Paradies-Ortes“ aufgehalten, es wurde gekegelt, Karten gespielt und Kaffee getrunken. Jetzt haben sie sich auf den Weg zurück nach Köln gemacht. Meyer erinnert sich gut an den Bus. „Er fuhr langsam, fast Schritttempo vor mir.“ Der Polizeibeamte bleibt hinter dem Bus, dann biegt er in die Brunnenstraße ab, der Bus fährt weiter in Richtung Weitefeld. Die Straße nach Weitefeld wird gleich danach etwas steiler, kurz nach dem Dorfgemeinschaftshaus muss der Busfahrer stoppen. „Es geht nicht mehr weiter“, sagt er zu den Fahrgästen, „wir müssen zurück.“ Dann passiert es. Der Fahrer will den Bus zurücksetzen. Doch auf der abschüssigen Straße kommt der schwere Bus ins Rutschen. Es gibt keine Leitplanke an dieser Stelle. Der Reisebus schlittert rund vier Meter die Böschung hinab, überschlägt sich und bleibt auf dem Dach liegen.

An diesem Abend feiern im Dorfgemeinschaftshaus Oberdreisbacher Zwillinge ihren 50. Geburtstag. Einige Gäste haben durch ein Fenster den kippenden Bus beobachtet. Ein 15-Jähriger aus einem Haus in der Nachbarschaft reagiert am schnellsten, läuft zum Feuerwehrhaus und schlägt den Alarmknopf ein.

 

 

Polizist Meyer ist gerade vor seinem Haus angekommen, als er die Feuerwehrsirene hört. Von dort oben kann er das Dorfgemeinschaftshaus sehen, er blickt hinunter und sieht, hell erleuchtet durch die Fenster des Hauses, den Bus auf dem Dach liegen. Meyer springt in den Hundetransportwagen, ein Volkswagen-Variant Kombi, in dem erst einen Tag zuvor ein Funkgerät eingebaut worden war. Als er ankommt, hört er die eingeklemmten Menschen schreien und stöhnen. Ein Mann blutet am Kopf und irrt mit einer Liste in der Hand herum. Es ist der Reiseleiter mit den Namen der Passagiere. Er steht unter Schock. Meyer beruhigt ihn, dann krabbelt er durch die Seitenscheibe in den Bus und versucht, den Eingeklemmten Mut zu machen. Er funkt an die Zentrale: „Es gibt hier Tote.“ „Woher wissen Sie das so genau?“ „Ich weiß das“, sagt er, und dann leise, „ohne Kopf kann man nicht leben.“ Mehrere Helfer sind schon bei den Verletzten, die Gäste der Geburtstagsparty bringen die ersten Decken, andere streuen die Straße.

 

 

Dach eingedrückt

Auch der Niederdreisbacher Klaus-Dieter Meyer hat die Sirene gehört. Meyer ist vor etwas mehr als einem halben Jahr zum Wehrführer ernannt worden, er ist gerade 28 Jahre alt. Er hat keine Zeit sich umzuziehen, läuft zu dem Unglücksort, sieht den umgekippten Bus, das Dach bis zur Fensterbrüstung eingedrückt. Vor allem der hintere Teil ist zerstört, die Sitze sind zusammengestaucht, dass kein Quadratmeter Platz mehr bleibt. Schnell ist klar, dass das Gerät des Löschzuges nicht ausreicht. Die Helfer versuchen, den Bus mit Stangen zu heben. Der Unternehmer Paul Land besorgt eine Winde. In der Zwischenzeit sind auch die Feuerwehren aus den Nachbargemeinden informiert. Doch die vereiste Straße macht es den Helfern schwer, zum Unfallort vorzudringen. Die Polizei versucht zunächst vergeblich, den Streudienst zur erreichen, Handys gibt es noch keine.

Auch der 36 Jahre alte Bernd Bennetreu ist jetzt vor Ort, er ist Soldat und am Stegskopf stationiert. Als er ankommt, sieht er bereits vor dem Bus einen Menschen liegen. „Ich weiß gar nicht, wie der da raus kommen konnte.“ Er hört die Passagiere in dem Bus schreien und jammern. Gemeinsam mit anderen Helfern versucht er nun, von vorne in den Bus vorzudringen. Keiner weiß, wie viele Verletzte in dem Wagen eingeklemmt sind. Bürger haben Hammer, Meißel und Schraubenzieher gebracht. „Auf einmal waren Eisensägen da“, erinnert er sich. Stück für Stück arbeiten sie sich vor, Taschen, Mäntel, eine Prothese kommt ihnen entgegen: „Es war kaum ein Durchkommen.“ Bennetreu hört die Schreie und nimmt eine ungewöhnliche Hitze wahr. „Diese Wärme in dem Bus, trotz der kaputten Scheiben, der kalten Nacht, das werde ich nie vergessen.“ Am schlimmsten hat es die Passagiere in der letzten Reihe erwischt. Mehrere Tote liegen dort nebeneinander. Einen nach dem anderen holen sie dennoch lebend aus dem Bus und bringen sie in das Dorfgemeinschaftshaus. Aus dem Feiersaal wird schnell ein Lazarett.

Feuerwehrmann Meyer hat in der Zwischenzeit Verstärkung bekommen. Die Betzdorfer sind mit der Stockwinde und Scheinwerfern da und heben nun das Heck des Busses an. Am Betonwerk wird der Parkplatz für die Hubschrauber ausgeleuchtet, dort können nun SAR 41, SAR 46 und SAR 73 landen. Auch ein US-amerikanischer Armee-Hubschrauber hat offenbar von dem Unglück gehört, er geht auf dem Siegerlandflughafen runter und bietet Hilfe an. Allerdings wird er am Ende doch nicht benötigt.

Längst ist klar, dass es viele Tote gibt. Die Leichen werden in die Friedhofskapelle gebracht, zehn Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 63 und 77 Jahren haben den Unfall nicht überlebt. Später werden noch zwei weitere Menschen ihren schweren Verletzungen erliegen, zuletzt eine 80-Jährige fast zwei Monate nach dem Unglück. Die meisten der Senioren starben nicht an ihren Verletzungen, sondern durch Herzversagen, heißt es später.

Um 2 Uhr ist der Einsatz für die Niederdreisbacher beendet. Bennetreu wird in dieser Nacht kein Auge mehr zumachen. Als Feuerwehrmann Meyer nach Hause kommt und seine Frau wissen will, was los war, sagt er nur eines: „Zwölf Tote.“ Polizist Meyer muss zu einem weiteren Einsatz nach Au, als er in der Früh nach Hause kommt, kann auch er nicht schlafen.

Wenn Feuerwehrmann Meyer heute den Einsatz Revue passieren lässt, fällt ihm erst richtig auf, was damals alles gefehlt hatte. „Das war eben eine andere Zeit.“ Die Niederdreisbacher waren nur für einen Löscheinsatz ausgerüstet. Es gab zwar Funk, aber wegen der topografischen Lage kam kein Kontakt zu dem Funkrelais in Köttingen zustande. „Heute haben wir Bergescheren, Winden, Leichensäcke und Rettungsdecken“, sagt der Wehrführer. Es gab damals auch keine ausgebildeten Notfallseelsorger. Das, was die Helfer gesehen haben, mussten sie mit sich ausmachen.

 

Große Hilfsbereitschaft

In Erinnerung geblieben ist aber allen die enorme Hilfsbereitschaft der Niederdreisbacher. „Es war beeindruckend, dass jeder mit angepackt hat“, sagt Polizist Meyer. „Das war sagenhaft.“ Auch die Kölner AWO hat sich einige Wochen später in einem Brief ausdrücklich für die große Hilfsbereitschaft bei den Niederdreisbachern bedankt.

Den Busfahrer traf keine Schuld. Etwa ein Jahr nach dem Unfall stellte die Koblenzer Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren gegen den Fahrer ein.

Die Geschichte ist aber noch nicht zu Ende. Einen Tag später kommt es an ähnlicher Stelle fast erneut zu einem Busunglück. Wieder gerät ein Bus auf eisglatter Straße ins Rutschen, diesmal aber stoppt eine Birke den rutschenden Wagen. Wenige Wochen später wird endlich eine Leitplanke angebracht.

Für Bennetreu war der Unfall der Grund, in die Feuerwehr einzutreten. Heute ist er bei den Alterskameraden. Meyer ist noch immer Wehrführer bei der Feuerwehr, er hat seither keinen vergleichbaren Unfall mehr erlebt. In einem halben Jahr will er als Wehrführer aufhören. Polizist Meyer ging vor zwölf Jahren in Pension. Noch heute hört er manchmal nachts die Schreie. Nach diesem Unglück hat er sich nie wieder in einem Bus in die letzte Reihe gesetzt.

 

 

Flammenwerfer löst Brand aus

Weitefeld. Vermutlich durch den unsachgemäßen Umgang mit einem Flammenwerfer ist am Samstagmorgen gegen 10.30 Uhr an der Gartenstraße in Weitefeld eine 2,40 Meter hohe Thuja-Hecke in Brand geraten. Etwa 30 Sträucher wurden vernichtet, schilderte die Polizei Betzdorf. Die Ermittlungen der Kriminalinspektion dauern an.

Nachwuchs zeigt seine ganze Klasse

Jugendfeuerwehr der Verbandsgemeinde Daaden legte erstmals Jugendflamme ab – Teilnehmer wurden in Theorie und Praxis geprüft
Anderen aus Notsituationen zu retten, das will früh geübt sein. Nur so sitzt jeder Handgriff und die Gefahr für Helfer verringert sich. In Daaden zeigte die Jugendwehr, was sie kann.

DAADEN. 18 Jugendliche der Jugendfeuer der Verbandsgemeinde Daaden zeigten jetzt, wie gut ihr Ausbildungsstand ist. Zum ersten Mal legte der Nachwuchs in Daaden die sogenannte Jugendflamme Stufe Eins ab. Insgesamt sieben Hürden gab es bis zum ersehnten Abzeichen zu überwinden. Zunächst mussten alle Teilnehmer – darunter fünf Mädchen – einen Fragebogen ausfüllen. Dabei galt es, nicht nur das Wissen zum Feuerwehrdienst, sondern auch Allgemeinbildung unter Beweis zu stellen. Anschließend warteten auf die Jugendwehrler sechs Stationen, an denen sie sich praktisch beweisen mussten.

So waren beim Knoten gleich drei verschiedene Varianten verlangt: der Mastwurf, der doppelte Ankerstich und der Zimmermannsstich. „Das Knoten haben wir extra mit rein genommen, weil das bei der normalen Feuerwehr auch immer so ein Problem ist“, sagte Jugendwart Thorsten Dormann, der gemeinsam mit zehn aktiven Kameraden dem Nachwuchs über die Schulter schaute. Björn Huhn, Florian Tröger und Markus Hees hatten die Organisation der Jugendflamme übernommen.

Eileen Nischik, stellvertretende Bereitschaftsleiterin des Roten Kreuzes in Daaden, zeigte den Floriansjüngern im Alter von 10 bis 16 Jahren, wie man verletzte Personen in die stabile Seitenlage bringt. Das Absetzen eines korrekten Notrufs gehörte ebenso zur Prüfung. Anhand fünf vorbereiteter Szenarien mussten die Jungen und Mädchen eine exakte Beschreibung des Notfalls liefern.

Vor dem Feuerwehrgerätehaus hieß es dann: In die Hände spucken. Zunächst musste eine Ringleitung zur Bekämpfung eines Flächenbrands aufgebaut werden. Dann war gefordert, aus einem Unterflurhydrant mittels eines Standrohrs eine funktionierende Wasserversorgung herzustellen. Beim Schlauchkegeln galt es, Kraft und Geschick zu kombinieren. Ein aufgerollter Schlauch musste so punktgenau geworfen werden, dass die zehn Meter entfernt stehenden Wasserflaschen umkippten. Für den Fleiß und die Mühen gab es anschließend die obligatorische Stärkung: heiße Würstchen.

 

 Die Urkunden und Abzeichen werden bei einer feierlichen Übung zum 20-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr am 3. Juli in Weitefeldverliehen. Die Jugendflamme soll nun in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, sagte Jugendwart Dormann.

 

 

Die gefährlichsten Stellen im Kreis

Unfallschwerpunkte: In Kreuzung Steinerother Straße/Tiergartenstraße und in Alsdorf kracht es im Oberkreis am häufigsten
Wenn es auf den Straßen fünfmal hintereinander kracht, ist es ein Fall für eine besondere Statistik: Die Polizei führt Buch über die Unfallschwerpunkte im Kreis. Aber ausgerechnet dort, wo es langsam geht, werden im Oberkreis die meisten Unfälle registriert.

KREISGEBIET. Manchmal ist es auch eine Bauchsache: Es war im Frühling vor rund fünf Jahren, da wunderte sich Polizeihauptkommissar Gerhard Rosenthal über eine Unfallmeldung im Wildenburger Land. Ein Motorradfahrer war in einer Kurve gestürzt, wenige Tage später hielt er einen täuschend ähnlichen Bericht eines Kollegen in der Hand. Als es den dritten Motorradfahrer innerhalb von zwei Wochen aus der Kurve bei Friesenhagen trug, hatte er keinen Zweifel mehr. "Hier stimmt etwas nicht." Noch bevor Rosenthal mit einem Mitarbeiter der Straßenmeisterei den Wagen an der Unfallstelle gestoppt hatte, wussten sie, wo das Problem lag. Das Gebüsch hatte den knickartigen Ausgang der Kurve überwuchert und die Sicht verdeckt. Die Motorradfahrer hatten in der Rechtskurve den Knick zu spät gesehen, bremsten und rutschten in die Böschung. Rosenthal ließ das Gestrüpp lichten. "Danach gab es keinen Unfall mehr in dieser Kurve", sagt er und lächelt zufrieden.


Unfallstellen beobachten

Rosenthal ist bei der Betzdorfer Polizei der Experte für neuralgische Verkehrspunkte. Unfallhäufungsstellen werden diese gefährlichen Orte m korrekten Polizeideutsch genannt. Das sind Stellen, an denen ungewöhnlich viele und vor allem ähnliche Unfälle passieren. Seit Jahren führt Rosenthal akribisch Buch darüber. Derzeit weist seine Datei 18 Stellen aus, an denen in den vergangenen drei Jahren zumindest einmal im Jahr fünf ähnliche Unfälle passierten.

Einmal auf der Liste, bleiben die Unfallstellen im Visier der Polizisten. Nun werden sie beobachtet, sind sie drei Jahre in Folge nicht mehr auffällig, verschwinden sie aus der offiziellen Liste. Manchmal machen sich Unfallschwerpunkte von allein dünne, manchmal tauchen sie wieder auf, und keiner weiß warum. "Ein Phänomen, das wir nicht immer deuten können", sagt Rosenthal.

Vier Straßen auf der Betzdorfer Liste hat Rosenthal gelb markiert, das sind die aktiven Unfallschwerpunkte, und die bereiten ihm am meisten Sorgen. Seit Jahren lässt sich hier die Zahl der Unfälle nicht wesentlich reduzieren. Ein bisschen Gestrüpp stutzen wie in Friesenhagen reicht da nicht. An der Kreuzung Tiergartenstraße/Steinerother Straße in Betzdorf etwa registrierten seine Beamten gleich 18 Unfälle im vergangenen Jahr. Es waren selten schwere Unfälle. Allein achtmal wurden die Vorfahrtregeln missachtet.

Ähnlich auch im Siegkreisel zwischen Siegbrücke und Sparkassenneubau: 17 Unfälle haben sich hier 2009 ereignet, zwölfmal beim Fahrbahnwechsel. Die Unfallstellen sind geradezu typisch für die notorischen Raser, die in unübersichtlichen Kurven über das Ziel hinausschießen, es sind die Kreuzungspunkte, die Einfädelspuren und die Ampelbereiche, die regelmäßig für Unfälle sorgen. "Wenn der Verkehr nicht mehr flüssig ist, wird es gefährlich", sagt Rosenthal.


Lange Wartezeiten

Am Beispiel Tiergartenstraße: Die Autofahrer müssen hier oft lange warten, bis sie sich in den Verkehr einordnen können. Auch die zusätzliche Abbiegespur hat hier nach ersten Einschätzungen nicht wirklich für eine Verbesserung gesorgt. Beispiel Siegkreisel: Der Pkw-Fahrer wartet vielleicht schon etwas länger im Stau, will den anderen nicht vorbeilassen oder übersieht ihn schlicht. Schon kracht es wieder. Ausgerechnet die Polizei selbst könnte hier die Situation entschärfen. Das Gebäude und die Abbiegespur der Polizisten verhindern aber eine Verlängerung der Abbiegespur in Richtung Steinerother Straße.

Nur selten lassen sich Unfallstellen so einfach entschärfen wie etwa in Friesenhagen. Manchmal vergehen Jahre, bis die Behörden einer gefährlichen Stelle durch Schilder und Hinweise ihre Gefahr genommen haben. Manchmal ist es gar nur durch einen Ausbau der Straße möglich. Eine Unfallhäufungskommission aus Polizei, Landesbetrieb für Mobilität, den Ordnungsbehörden der Kommunen, Kreisverwaltung und der Straßenmeisterei trifft sich deshalb regelmäßig. Oft genug können die Behörden so Unfallschwerpunkte entschärfen, etwa durch Stopp- und Warnschilder, Hinweise oder Geschwindigkeitsmessungen. In Betzdorf an der Industriestraße in der Einmündung auf die Bundesstraße etwa hat eine schlichte Markierung das Problem gelöst, im Betzdorfer Tunnel hat hingegen die Eingewöhnung der Autofahrer dazu geführt, dass er seit zwei Jahren nicht mehr in der Liste auftaucht.

 

Schilder helfen nicht

In der Alsdorfer Ortsmitte lassen sich die vielen Unfälle (18 im Jahr 2009) nicht mit Schildern in den Griff kriegen. Auch auf der Kreisstraße zwischen Weitefeld und Niederdreisbachhaben all die Methoden nichts genützt. Elf Unfälle, neun davon bei Nässe haben sich dort 2009 ereignet. Immer wieder gab es hier auch Schwerverletzte. Nun wird die Straße saniert, und die Kurven werden auch entschärft. Schon fürchten viele, dass auf einer ausgebesserten Straße noch mehr gerast wird. Aber die Erfahrung von Rosenthal sagt: "Eine Sanierung der Straße hilft fast immer."

 

Keine Nachwuchssorgen

Weitefelder Wehr ist gut aufgestellt – Viele Aktivitäten

Weitefeld. Die Feuerwehr Weitefeld ist der zweite von insgesamt fünf Löschzügen der Verbandsgemeindefeuerwehr Daaden. Sie zeichnet sich unter anderem durch ihre erfolgreiche Teilnahme an zahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerben aus.

Seit 2005 nehmen immer wieder Gruppen der Feuerwehr Weitefeld an Wettkämpfen teil. So  Natürlich gehören auch bei der Weitefelder Feuerwehr zahlreiche Übungen über das Jahr verteilt hinzu.war 2005 je eine Gruppe im Burgenland und Niederösterreich, im folgenden Jahr starteten die Weitefelder erstmalig in Südtirol.

Dieses wurde 2008 wiederholt und auch im kommenden Juni tritt der Löschzug mit zwei Gruppen dort an.

„Wir sind in der glücklichen Situation zur Zeit keine Nachwuchssorgen zu haben, welches gewiss auch auf die vielen Aktivitäten der Wehr zurückzuführen ist“, erklärte Löschzugführer Jörg Hölzemann. „So können durch die Wettbewerbe, die sehr rege Ausbildungstätigkeit, frühzeitige Entsendung zu Schulungen und nicht zuletzt die Tätigkeiten des Förderverein die jungen Kameraden früh eingebunden werden und eine Kameradschaft gepflegt werden, die eine Truppe formt, in der 19-Jährige sich auch im Kreis von 50, 60-Jährigen akzeptiert und aufgenommen fühlen.“

 Drei Fahrzeuge stehen dem Löschzug zur VerfügungAusgestattet ist der Löschzug mit drei Fahrzeugen. Insgesamt 32 Kameraden sind aktiv in die Feuerwehrarbeit involviert, zwei von ihnen haben eine Zugführerausbildung und neun eine Gruppenführerausbildung. Des Weiteren gibt es im Zug zur Zeit 19 Atemschutzgeräteträger, vier ausgebildete Atemschutzgerätewarte sowie drei Gerätewarte. Der älteste aktive Kamerad ist 61 Jahre alt, der Jüngste 19 Jahre alt. In der Jugendfeuerwehr der Verbandsgemeinde sind zur sechs Jugendliche aus Weitefeld aktiv.

Der Förderverein des Löschzuges, der fast ausschließlich aus aktiven und ehemaligen Kameraden besteht, veranstaltet unter seinem Vorsitzenden Paul-Gerhard Tielmann jährlich ein Schlachtfest und im vergangenen November erstmalig auch eine Schlauchparty Ü25. Die hier erarbeiteten Gewinne fließen dem Feuerwehrwesen zu. So wurde ein Atemschutzkompressor und die komplette Ausstattung der Atemschutzwerkstatt hiervon angeschafft.